Nacho (adoptiert)
“Hallo, ich heisse “Nacho” … zumindest ruft die nette Frau, die mich seit Monaten füttert und mir ein bisschen Liebe gibt, mich mit diesem Namen. Sie treibt sich seit Oktober hier bei der Klinik herum. Liebe Menschen haben mir hier ein Papp-Häuschen hingestellt, in dem ich Schutz finde und sicher schlafen kann. Aber ich würde sooo gerne nach drinnen, in ein gemütliches zuhause kommen! Vielleicht kann ich ja ein zuhause mit Freigang … oder einem gesicherten Garten oder Balkon finden? Katzenkumpels brauche ich eigentlich nicht, ich fürchte mich vor diesen wilden Biestern! Ich möchte meine Menschen lieber ganz alleine verwöhnen (und mich von ihnen im Gegenzug verwöhnen lassen …). Ich kenne weder Hunde noch kleine Kinder, also kann ich nichts darüber sagen, ob sie mir gefallen würden … aber da Kleinkinder ja auch mal grob sind, denke ich: besser nicht! Aber große Menschen LIEBE ich! Ich hab’ diese Frau, die sich hier rumtreibt ganz genau beobachtet! Sie füttert und spricht und streichelt. Und ich hab’ natürlich versucht, mich ihr mitzuteilen (was bei der menschlichen Fremdsprache nicht ganz einfach ist ! ). Wenn sie andere gestreichelt hat, hab ich mich in ihrer Nähe an Autoreifen, Blumentöpfen oder Pfosten selbst gerieben, damit sie merkt, dass ich das auch will … dann hab ich sie mich beim Essen anfassen und streicheln lassen. So konnte sie merken, dass ich keiner von diesen wilden Straßenkerlen bin, der gleich mit Krallen zuhaut, wenn er denkt, man wolle ihm was wegnehmen! Inzwischen darf sie mich hochnehmen auf ihren Schoß, oder ich springe sogar selber hoch und liege ein bisschen auf ihr rum. Ich bin immer noch etwas ängstlich bei Geräuschen oder plötzlichen Bewegungen und spielen kann ich auch noch nicht richtig, aber die Frau sagt: Das lernst Du schon!”
Das wird der liebe Nacho mit der Zeit definitiv lernen. Jedoch möchten wir mit der Suche nach einem liebevollen Zuhause jetzt schon starten, denn sobald die Tierschützer vor Ort eine Pflegestelle finden, wird er das übliche Verwöhnprogramm erhalten und ein Katzenleben mal anders geniessen können, ohne sich zu verstecken und angst zu haben.
